Guide: Tomaten im Gewächshaus

Was gibt es Schöneres, als leckere Tomaten im eigenen Gewächshaus anzubauen? Wir finden nicht viel und haben daher gemeinsam mit dem Gartenexperten und Gartenjournalisten Lars Lund einen ausführlichen Ratgeber erstellt, in dem man detaillierte Informationen zum Anbau von Tomaten im Gewächshaus finden kann. Zum Beispiel erfahren Sie, wie man Tomaten am besten anbaut und wie man mit der Aussaat von Tomaten beginnt. Das und vieles mehr finden Sie in diesem Ratgeber.

Heutzutage gibt es eine große Auswahl an verschiedene Tomatensorten. Mit dem Schlagwort „Tomatensorten“ findet man online diverse Seiten, auf denen die verschiedenen Sorten mit ihren Eigenschaften und ihrer Herkunft aufgelistet sind. Einige Sorten eignen sich besonders für die Aussaat im Freien, während andere am besten im Gewächshaus gedeihen. Wenn man Tomaten im Gewächshaus anbauen möchte, sollte man die Sorten dementsprechend auswählen. Die Sorten können auch wechseln und jeder hat eine Lieblingssorte. Die meisten Tomatensorten eignen sich glücklicherweise gut für die Anpflanzung im Gewächshaus. Klassische Sorten sind z.B.:

  • Kirschtomaten
  • Pflaumentomate
  • Rundtomaten
  • Fleischtomaten

All diese Sorten benötigen eine helle, sonnige Umgebung und gleichzeitig die richtige Temperatur. Deshalb eignen sie sich wunderbar für den Anbau in einem Gewächshaus.

In der Wachstumsphase sollten die Tomaten nicht zu viel Wasser auf einmal bekommen

Foto: Grøn Kommunikation ©

So baut man Tomaten im Gewächshaus an

Wenn man sich dafür entscheidet die eigenen Tomaten aus Samen heranzuziehen, sollten die Samen vorgekeimt werden, bevor sie in die Erde gepflanzt werden. Beim Vorkeimen kommt das Saatgut in kleine Anzuchttöpfe und sollte bei ca. 25 Grad auf einer Fensterbank oder über einer Wärmequelle stehen. Pro Topf sollten dabei nur wenige Samen eingepflanzt werden, damit sie genug Platz zum Keimen haben. Außerdem sollten die Samen während des Keimungsprozesses so viel Sonnenlicht wie möglich bekommen.


Sobald die Samen zu keimen beginnen, kann man sie bei ca. 18 Grad in eine Anzuchtschale mit Deckel stellen. In dieser Phase sollten die kleinen Keime immer feucht gehalten werden und viel Sonnenlicht bekommen. Je größer die Tomatenkeime wachsen, desto größer sollte ihr Topf sein. Sobald sie kleine Blätter haben, können sie in das Gewächshaus gepflanzt werden, vorausgesetzt, die Temperaturen fallen nachts nicht unter 12 Grad. Die Tomatenkeime können außerhalb der Anzuchtschale auch problemlos auf der Fensterbank weiterkeimen.


Anstatt das Saatgut selbst vorzukeimen, kann man auch kleine Tomatenpflanzen kaufen. So können sie schneller in das Gewächshaus gepflanzt werden. Tomaten können in Pflanzkästen mit Kapillarbewässerung, direkt in der Erde oder in großen Töpfen wachsen. Bevor die Tomaten zu groß gewachsen sind, kann man sie mit Hilfe von Topfhaltern oder Regalen aufbewahren. So bekommt man die Töpfe vom Boden weg und hat mehr Platz für andere Pflanzen, die man im Gewächshaus anbauen möchte.

So pflanzt man die Tomaten in das Gewächshaus

Wenn es so weit ist die Tomaten auszupflanzen, sollte man zunächst sicherstellen, dass man ausreichend frische Erde zur Verfügung hat. Die Tomaten sollten erst dann in das Gewächshaus gepflanzt werden, wenn man sicher sein kann, dass die Temperaturen dort sowohl tagsüber als auch in der Nacht mindestens 15 Grad betragen. In beheizten Gewächshäusern kann man selbst bestimmen, wie warm es sein soll. Wenn man die Tomaten zu früh auspflanzt, wird das Wachstum des Wurzelsystems beeinträchtigt, sodass es sich nicht optimal entwickeln kann.  Die Pflanzen sollten daher eine Größe von 30-45 cm bis zum ersten Blütenstand erreicht haben und 6-8 Wochen alt sein mit dunkelgrünen Blättern und einem kräftigen Stängel. Vor dem Auspflanzen sollten sie langsam abgehärtet werden. Das macht man am besten, indem man die Pflanzen über einen Zeitraum von zwei Wochen tagsüber in das Gewächshaus und nachts wieder nach drinnen stellt. Durch diesen Prozess werden die Pflanzen kältetoleranter. Die Bodentemperatur ist ideal, wenn die oberen 10 cm des Bodens ca. 21 Grad betragen und nicht unter 15 Grad.


Die Tomaten können in gutem Abstand direkt in den Boden gepflanzt werden. Auf diese Weise erzielt man die größte Ernte. Tomatenpflanzen bilden einige große und kräftige Wurzeln. Daher sollte man darauf achten, die Wurzeln so tief wie möglich in den Boden einzugraben. Dabei darf ein Teil des Stängels ruhig mit eingegraben werden. Die kleinen Härchen, die sich am Stängel befinden, entwickeln sich unter der Erde zu Wurzeln und stärken so zusätzlich das Wurzelsystem der Pflanze. Tomatenpflanzen brauchen nämlich viel Kraft, wenn die Tomaten zu wachsen beginnen, und je stärker das Wurzelsystem ist, desto widerstandsfähiger ist die Pflanze.


Tomatenpflanzen müssen bestäubt werden, wenn man sich Tomatenfrüchte und nicht nur Blumen wünscht. Daher ist es wichtig, die Türen und Fenster des Gewächshauses offen stehen zu lassen, damit Bienen und andere Insekten Zugang zu den Pflanzen haben. Um absolut sicher zu sein, dass die Bestäubung erfolgreich ist, kann man die Pflanzen auch einfach ein wenig schütteln. Auf diese Weise braucht man nicht unbedingt eine Biene, um die Arbeit zu erledigen.

Darauf muss man in der Wachstumsphase der Tomaten achten​​​​​​​

Jetzt sollten die Tomatenpflanzen im Gewächshaus auf dem besten Weg sein, große und leckere Tomaten zu entwickeln. Man sollte die Pflanzen nun wöchentlich überprüfen, denn sie wachsen schnell und zu große Pflanzen produzieren weniger aromatische Tomaten. Die Tomatenpflanzen sollten zurückgeschnitten werden, wenn sie zu groß für ihre Umgebung werden, oder wenn absehbar wird, dass die Pflanze nur kleine und grüne Tomaten produzieren wird. Die Seitentriebe an den Blättern sollten kontinuierlich entfernen werden (außer bei Buschtomaten), ebenso wie neue Blätter und neue Stängel, damit die Pflanze regelmäßig ausgedünnt wird und ihre Energie in das Wachstum der Tomaten steckt.


In der Wachstumsphase sollten die Tomaten nicht zu viel Wasser auf einmal bekommen. Stattdessen sollte man täglich ein bisschen gießen, da so mehr Trockenmasse in den Tomaten entsteht und das ist wünschenswert. Hierbei lohnt sich die Verwendung eines Bewässerungssystems das die tägliche Bewässerung in genauen Mengen übernehmen kann. Dünger ist ebenfalls wichtig, wenn man saftige und leckere Tomaten wünscht. Die Pflanzen brauchen viel Nahrung und dabei kann Dünger unterstützen. Man sollte unbedingt die Anweisungen auf der Verpackung verfolgen und das Düngen einstellen, wenn die Temperaturen im Gewächshaus über 28 Grad liegen. Bei über 28 Grad verwendet die Pflanze so viel Wasser wie möglich zum Kühlen, und daher kann es schnell zu überdüngen kommen (insbesondere in Pflanzkästen mit Kapillarbewässerung).


Die Tomatenpflanzen sollten außerdem hochgebunden werden, um zu vermeiden, dass die Pflanzen am Boden hängen und die Tomaten beschädigt werden. Die Zweige können nämlich sehr schwer werden, wenn die Pflanzen groß werden und kleine Tomaten bekommen. Dafür eignen sich sowohl Holz- oder Plastikstäbe oder Pflanzenspiralen.

Foto: Juliana Gewächshäuser

So werden die Tomaten geerntet

Je nachdem, wie viel Sonne die Tomaten im Gewächshaus bekommen haben und um welche Sorte es sich handelt, sind die ersten bereits im Juli reif zur Ernte. Anschließend wachsen weiterhin Früchte an der Pflanze, sodass man bis September ernten kann. So kann man die leckeren Tomaten aus dem eigenen Gewächshaus über viele Wochen genießen. Trotzdem muss man die Pflanzen weiterhin regelmäßig pflegen.


Ab Oktober kann man davon ausgehen, dass nun keine weiteren Tomaten wachsen. Wenn sich noch einige unreife Tomaten an der Pflanze befinden, kann man diese nun ernten und versuchen sie zuhause nachreifen zu lassen. Dafür wickelt man die Tomaten in Papier oder legt sie in ein warmes Fenster, wo sie Sonne abbekommen.


Wenn man erlebt, dass die Tomaten platzen, ist dies ein Zeichen für Temperaturunterschiede und hohe Luftfeuchtigkeit. Das passiert oft beim Übergang von der Nacht zum Tag. Es setzt sich Kondenswasser auf der Tomate ab, sodass sie nicht atmen kann und dadurch platzt die Haut. Das kann schwierig zu vermeiden sein. Deshalb ist es wichtig regelmäßig das Gewächshaus durchzulüften, um ein allzu feuchtes Klima zu vermeiden. Auch wenn die Sonne für die schöne rote Farbe der Tomaten verantwortlich ist, sollte man aufpassen. Denn scheint die Sonne zu direkt auf die Tomaten, bekommen sie grüne Flecken, die nicht reifen, weil die Zellen an diesen Stellen von dem Sonnenlicht zerstört wurden. Am besten erntet man die Tomatenpflanzen von oben nach unten ab. Auf diese Weise schafft man Platz für die tiefer hängenden Tomaten, damit sie auch eine schöne Farbe bekommen.

Foto: Grøn kommunikation​​​​​​​ ©​​​​​​​

Tomatenkrankheiten

Leider können auch Tomatenpflanzen Krankheiten bekommen.  Einige Krankheiten lassen sich leicht beheben, während andere schwerwiegendere Folgen haben. Hier sind einige der häufigsten Krankheiten aufgelistet:

Blütenendfäule:

Die Blütenendfäule ist meist an schwarzen Flecken unten an den Tomaten zu erkennen. Die Krankheit ist auf Wassermangel zurückzuführen, der dazu führt, dass die Pflanze den Kalk aus dem Boden nicht in die Pflanze transportieren kann. Darüber hinaus können Tomatenpflanzen auch durch äußere Faktoren wie z.B. Trockenheit, zu hohe Lichtintensität, zu viel Wärme und zu viel Stickstoffdünger gestresst sein. Dadurch kann der Kalk nicht in die Zellen transportiert werden, wo er benötigt wird. Deshalb ist ein guter Tipp, beim Gießen der Tomatenpflanzen jedes zweite Mal Leitungswasser zu verwenden, da Leitungswasser Kalk enthält und Regenwasser nicht.

Larven der Gemüseeule:

Die Tomatenpflanzen können auch von den Larven der Gemüseeule, einem unscheinbaren Nachtfalter, befallen werden. Diese Larven fressen die Tomaten und es kann schwierig sein sie zu erkennen, bevor es zu spät ist. Im Juni legt dieser Nachtfalter seine Eier. Die Larven sind entweder grün oder braun und man sollte darauf achten, ob man welche entdeckt und diese gegebenenfalls sofort entfernen.  

Weiße Fliegen:

Die weißen Fliegen saugen Saft aus den Pflanzen und scheiden gleichzeitig eine Flüssigkeit aus, die den Pflanzen schadet. Ein Angriff der Fliegen kann mit Hilfe von Insektengift verhindert werden. Wenn man Insektengift umgehen möchte, kann man sich auch Schlupfwespen anschaffen. Diese bekämpfen nämlich die Larven der weißen Fliegen.

Die Pflanzen im Auge behalten

Im Laufe des Wachstumsprozesses können die Tomatenpflanzen ihr Aussehen verändern und dies kann ein Zeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt. Sollte man feststellen, dass die Blätter gelb werden, liegt dies oft an Nahrungsmangel. Hier kann man der Erde etwas leichten Dünger beifügen, damit die Pflanzen die richtigen Nährstoffe erhalten. Wenn sich die Blätter kräuseln, liegt dies an Stärkeansammlungen in den Blättern. Das tritt oft im Frühjahr auf. Der Grund dafür sind zu niedrige Temperaturen in der Nacht, sodass die Blätter die Stärke nicht in Zucker umwandeln können. Bei zu viel Wärme stoppt der Transformationsprozess und dann kräuseln sich die Blätter. Wenn die Pflanzen viele Blätter haben, aber keine Tomaten, sollte man die Pflanzen gründlicher ausdünnen. Wenn die Pflanzen ihre Energie auf die Blattproduktion konzentrieren, geht das auf Kosten der Tomaten, da so nicht genügen Energie übrig ist, um zusätzlich große Mengen an großen und saftigen Tomaten zu produzieren. Auch zu viel Wärme während der Blütenbildung beeinflusst den Ertrag. Außerdem können Tomatenpflanzen von Kraut- und Braunfäule befallen werden. Dies wird durch braune Flecken auf Blättern und Stängeln deutlich und ist auf eine hohe Luftfeuchtigkeit zurückzuführen. Hierfür kann man einen automatischen Fensteröffner erwerben, der dabei hilft, die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus zu regulieren. Gleichzeitig ist es wichtig, kranke und befallene Pflanzen und Blätter immer schnellstmöglich zu entfernen.

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Dänisches Familienunternehmen mit Produktion in Odense, Dänemark.

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Die Juliana Gruppe ist einer der weltweit führenden Hersteller von hochwertigen Gewächshäusern für Privatpersonen und wurde 1963 von Mogens A. Stærmose in Odense, Dänemark gegründet. Das Familienunternehmen wird heute in dritter Generation von Nikolaj Stærmose geführt. Hauptsitz und Produktion sind weiterhin in Odense und es gibt Tochterunternehmen in Großbritannien und Deutschland. Das Unternehmen exportiert in mehr als 20 Länder.​​​​​​​

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